(Die Ereignisse dieser Zeit sind dank vereinzelter gefundener Aufzeichnungen und verschiedensten historischen Quellen rekonstruiert worden.)
8.-49. Aufgang Mirrous, Jahr 721. Anfang des Krieges. Invasion menschlichen Truppen im Tschiongebirge
Die Ereignisse von siebenjähriger Dauer leiteten einen neuen Abschnitt im endlosen Krieg der beiden Völker ein und beeinflussten auf grundlegende Weise alle nachfolgenden Änderungen und das Leben der Welt insgesamt. Den Anstoß zum blutigen Konflikt gab die Entdeckung einer giftigen Substanz, die menschliche Alchimisten bei einigen Beroner Tigern, den Urbewohnern der gleichnamigen Prärien, fanden. Unter der Einwirkung einer berauschenden Pflanze, die einst den Niedergang der Orkarmee verursachte, stellten diese Tiere nun eine ernste Gefahr dar: ihr Biss führte unvermeidlich zum Tod. Nachdem die Weisen gelernt hatten, das plötzlich im Blut auftauchende Toxin bei einigen wütenden Raubtieren, die sie im Beroner Bezirk gefangen hatten, zu isolieren, injizierten sie es in den Organismus schon gezähmter Reittiere, womit sie der menschlichen Armee noch stärkere Macht verliehen.
39. Aufgang Mirrous, Jahr 721. Die Armee der Menschen, die nun einen wesentlichen Vorteil besaß, rückte ohne zu zögern in den Bezirk des Tschiongebirges vor - das Hauptterritorium des vieljährigen Konfliktes. Innerhalb weniger Tage gelang es den Menschen, den Widerstand der Verteidiger am Höllenpass zu brechen und den Höllenpass einzunehmen Das Magmaren-Portal wurde auf einen Schlag zerstört, die Menschen wurden uneingeschränkte Besitzer der Kristallhöhlen, womit sie den Magmaren den Zugang zur magischen Energie der Kristalle entzogen. Die Magmaren erlitten eine vernichtende Niederlage und hatten die wichtigste Kraftquelle verloren.
112.-135. Aufgang Mirrous, Jahr 721. Belagerung Dartrongs. Spaltung der "Nächtlichen Schleicher"
Das Übergewicht lag eindeutig auf der Seite der menschlichen Rasse. Da sie unbegrenzt über die Kristallhöhlen verfügten, wurden die Menschen unglaublich mächtig. Auf dem Rücken der giftigen Raubtiere drangen sie ins Herz der magmarischen Länder vor - nach Dartrong. Die Invasiob begann von Wurdalia aus, in dessen Hafen die feindlichen Schiffe mit gut ausgerüsteten Trupps anlegten. Die Magmaren-Armee wurde auf dem Vormarsch zur Hauptstadt zerschlagen, aber die Verteidiger leisteten verzweifelt Widerstand und ließen nicht zu, dass die Eroberer in die Stadt eindrangen. Beide Seiten wussten genau: der Verlust Dartrongs hätte den Menschen den bedingungslosen Sieg in der tausendjährigen Konfrontation gebracht.
Der Beroner Krieg wurde zum Wendepunkt in der Geschichte der Existenz des Klans "Nächtliche Schleicher". Dieser Orden professioneller Mörder, der sowohl aus Menschen als auch aus Magmaren bestand, war schon lange von Unstimmigkeiten erfüllt. Der durch prinzipielle Widersprüche zerrissene Klan erlebte äußerst ungünstige Zeiten. Der Zerfall war unvermeidlich, und die letzten Ereignisse im Tschiongebirge und im Vorort von Dartrong teilten die "Nächtliche Schleicher" endgültig in zwei Lager. Die Anhänger der Traditionen und der Satzung des Klans wahrten die Neutralität und blieben so ihren Prinzipien treu: sie hielten sich aus dem Konflikt zwischen Menschen und Magmaren heraus und mischten sich nicht ein. Aber die verzweifelten Patrioten konnten die sich schnell entwickelnden Ereignisse einfach nicht mehr nur beobachten: sie brachen mit den Grundsätzen des Klans und traten den Reihen der Kämpfer ihrer Rasse bei. Die Armeen beider Kontinente bekamen so wichtige Unterstützung.
294.-320. Aufgang Mirrous, Jahr 721. Die magmarischen Söldner-Renegaten. Die Wanderung der " Roten Äxte". Die Schlacht beim Verzauberten See
Der Aufschluss der Söldner, die aus dem Clan ausgetreten waren, zu den magmarischen Truppen trug wesentlich zu einer Umverlagerung der Kräfteverteilung bei. Die Söldner fügten zur Verteidigung Dartrongs auch ihre Waffen hinzu - besondere Äxte, die ihr Erkennungsmerkmal waren1. Aber der wichtigste Beitrag waren die einzigartigen Schriftrollen der Granitfestigkeit, deren Anwendung die Äxte unglaublich haltbar werden ließ. Jetzt war die Armee der Magmaren bereit zur offenen Konfrontation. Aber die Magmaren wählten eine andere Strategie.
Am 294. Aufgang Mirrous im Jahr 721 unternimmt die Magnmaren-Armee, bestehend aus 13 Abteilungen, die in der Geschichtsschreibung als die "13 ruhmreichen Legionen"2 ihre Spur hinterlässt, mit Äxten ausgerüstet, einen beispiellosen Feldzug in die Ländereien, die heutzutage den Namen Grandfort tragen. Ihr Weg war eine Umgehung der menschlichen Armeen, die die Hauptstadt belagerten, durch den Norden Khairs und durch das Territorium der Eldiven3. Als sie in Liwantia einfielen, gingen die Trupps ein unglaubliches Risiko ein, aber dieser Zug erweist sich als erfolgreich. Die grausame Schlacht, deren Sieg den Magmaren das langersehnte Durchdringen auf das feindliche Territorium garantiert, fand beim Verzauberten See statt. Die "ruhmreichen Legionen" überwinden den zauberhaften See und durchbrechen mit unglaublichen Anstrengungen die Eldivenwachen nach Ogrij. Die Magmaren-Armee betritt menschliche Gebiete.
356.-38. Aufgang Mirrous, Jahr 721-722. Errichtung des Schlosses Grandfort. Die Magmaren in den Berona-Prärien
Ermutigt durch den Durchbruch am Verzauberten See nahm die Magmaren-Armee die jetzigen Territorien von Grandfort ein, die genau dann ihren Namen erhielten. Die fruchtbaren, üppig bewachsenen Ländereien wurden zu einer vorübergehenden Bleibe der Magmaren. Die Trupps sammelten ihre Stärke vor dem bevorstehenden Entscheidungsangriff. In diese Zeit fällt der Bau des Schlosses Grandfort, das zum wichtigsten Stützpunkt der Eroberer auf dem Kontinent wurde. Die Kunde über die Invasion des Feindes verbreitete sich schnell in ganz Ogrij, es wurden Abteilungen der Landwehr geschickt, um den Feind aufzuhalten, aber sie wurden zerschlagen. Die Menschen trafen die Entscheidung, alle Kräfte zur Verteidigung ihrer Länder zu bündeln und riefen alle sich auf dem Kontinent befindlichen Truppen hastig zusammen. Die Karte der Kriegsoperationen änderte sich grundlegend: jetzt waren die Menschen gezwungen, dem Andrang des Feindes standzuhalten, der auf ihren Kontinent einfiel.
Das Hauptziel der Magmaren waren die Berona-Prärien und die dort lebenden Tiger. Am 2. Aufgang Mirrous im Jahr 722 betritt die Armee dieses Territorium. Im Verlauf blutiger Schlachten verdrängten die Legionäre die Verteidiger mit der Unterstützung der Söldner, die aus den "Nächtlichen Schleichern" ausgetreten waren, und bemächtigten sich der Prärien. Diese Eroberung war der wichtigste Meilenstein im Beroner Krieg.
Am 16. Aufgang Mirrous im Jahr 722 gelang es den Alchimisten der Magmaren nach einer Reihe erfolgloser Versuche schließlich, das Toxin aus dem Blut der Beroner Tiger zu isolieren, das sie von nun an als Injektion für Sorbs verwenden. Einer der bedeutenden Vorteile der menschlichen Armee ist überwunden: die Magmaren-Armee erschafft ihre giftigen Reittiere.
178.-230. Aufgang Mirrous, Jahr 722. Invasion der Alewejer Ferne. Die Festung auf dem Hügel
Die menschlichen Truppen näherten sich dem Bezirk der Stillen Steppe. Die Magmaren-Armee setzte den Eroberungsfeldzug in die Tiefe des Festlandes fort. Sie fallen in die Alewejer Ferne ein und rücken immer weiter vor. Als sie das Territorium erreicht hatten, das nach dieser Zeit Klagehügel heißen wird, bauen die Magmaren eine sichere Festung auf seinem Gipfel. Genau an diesem Ort fand später die sagenhafte Schlacht statt, die die Geschichte Feos für immer verändern sollte4.
362.-127. Aufgang Mirrous, Jahr 722-723. Schlacht am Klagehügel. Gründung der "Roten Äxte" und und des "Steinlotos". Zeitweiliger Waffenstillstand
Zwei mächtige Armeen standen sich im erbitterten Kampf gegenüber. Die Magmaren-Armee, verstärkt durch die ehemaligen Söldner des Klans "Nächtliche Schleicher", stellte eine vernichtende Kraft dar. In ihren Reihen waren zahlreiche Krieger, die auf giftigen Sorbs ritten, und einzigartige Kampfäxte, die dank den Schriftrollen der Granitfestigkeit eine unglaubliche Haltbarkeit bekamen. Die menschliche Armee, wenn auch mit wesentlicher Unterstützung von der Seite der Söldner ihrer Rasse, die die alten Prinzipien ablehnten, war zahlenmäßig unterlegen. Die Hauptkräfte waren schließlich zur Belagerung Dartrongs ausgesandt, die Armee steckte in Schlachten in der Nähe von Wurdalia fest und konnte nicht zur Unterstützung kommen. Deshalb wurden eilig Landwehr-Abteilungen gebildet und die Entscheidung getroffen, Gruppen von Söldnerkämpfern jenseits des Meeres zu rufen. Diese waren die kriegerischen Stämme der Gordts, die sich durch außergewöhliche militärische Fähigkeiten und Prinzipienlosigkeit auszeichneten5.
15. Aufgang Mirrous, Jahr 723. Die gemischten Streitkräfte standen dem Vorstoß der Magmaren am Fuß des damals noch namenlosen Hügels unweit der alten Tore des Wissens im Weg. Die blutige Schlacht kostete viele Krieger das Leben, beide Rassen erlitten riesige Verluste, aber das Übergewicht blieb trotz allem auf der Seite der Magmaren. Die geschlossene Magmaren-Armee griff entschieden an, im Wissen, dass die Front durch das Hinterland gut abgesichert war - sie waren im Besitz der Festung und mächtiger Waffen. Die Kräfte der Menschen schwanden. Doch die rechtzeitige Einmischung von Arnabag6, des großen Zauberers der Menschen, der zu den aus dem Clan "Nächtliche Schleicher"ausgetretenen Söldnern gehörte, veränderte den Lauf der Schlacht einschneidend.
Der weise Zauberer verwendete die mächtige Beschwörung "Steinlotus"7, die er in alten Büchern gefunden hatte, die alle Magmaren-Waffen in Stein verwandelte, die sich unter dem Einfluß der Schriftrolle der Granitfestigkeit befanden8. Die Kräfteverteilung auf dem Gefechtsfeld änderte sich plötzlich, und die Truppen der Magmaren erlitten eine Niederlage. Die Magmaren-Armee, die dem Sieg noch vor kurzem so nah war, war zerschlagen.
127. Aufgang Mirrous, Jahr 723. Zwischen den zwei unversöhnlichen Feinden wurde ein zeitweiliger Waffenstillstand geschlossen. Laut der Vereinbarung sollte die Armee der Menschen aus Khair und aus dem Höllenpass abberufen werden, und die Magmaren-Trupps gaben bedingungslos die Berona-Prärien und andere Territorien, die sie auf Ogrii besetzt hatten, zurück. Das tödliche Gift, dessen Entdeckung den Beroner Krieg entfesselt hatte, war von nun an war keine Geheimwaffe für eine der beiden Seiten mehr.
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