Bei einem besonders schweren Angriff, bei dem die grässlichen, bleichen Gestalten der Menschen tief ins Land vordringen konnten, wurde Najinas Familie getötet und sie selbst als Forschungsobjekt an einen reichen Hexenmeister verkauft. Doch dem starken Mädchen gelang die Flucht; getrieben von aberwitziger Hoffnung schaffte sie es, sich heimlich bis zu den Ruinen ihres niedergebrannten Elternhauses durchzuschlagen. Bitter enttäuscht und unter vielen Tränen begrub sie die verkohlten Überreste ihrer geliebten Angehörigen und fragte sich wieder und wieder, wo die schillernden Lichtgestalten gewesen waren, die ihre wehrlose Familie hätten beschützen können. Als sie, schon wieder auf der Flucht vor herannahenden Menschen, ein letztes Mal den Blick über die frischen Gräber schweifen liess, wischte sie die Tränen ab und schwor Rache.
Und nicht nur das – vor Sheara und Striagorn schwor sie einen heiligen Eid, dass es nie wieder an einem Helden – oder einer Heldin fehlen solle, wenn einfache Magmaren bedroht wurden – und sie tat ihre ersten Schritte als die legendäre Kriegerin mercyless.
Dies war der Name, den ihr Meister ihr gab als er sah, wie gnadenloss und unerbittlich sie auf die weichfleischigen Menschen einschlug, sobald sie ihre Ausbildung beendet hatte und mit den anderen Recken in den Kampf ziehen durfte.
Längst zieren nun verschlungene Zeichen ihren eigenen Harnisch und auch die Magie hat sie längst erlernt und über all die Zeit wurde ihre Klinge niemals stumpf, sondern immer schärfer. Doch noch immer, ein jedesmal, wenn sie die Feuer, die das Aas der Erschlagenen verzehren, hinter sich lässt, denkt sie wehmütig an an ihre Brüder zurück und an das kindliche Spiel im Morgengrauen.