| Bis heute kann niemand in der Welt Feo mit Gewissheit darüber Auskunft geben, wie dieser Clan damals seinen Ursprung fand. Doch die Legende, die ursprünglich von Flawwij dem Weisen verbreitet wurde und die ehrfürchtig von den Mündern der Magmaren und im Geheimen auch von den Menschen weitergegeben wird, besagt: Zu Anbeginn dieser Zeitrechnung lag die Welt Feo in Trümmern, kahl und tiefrot gefärbt vom Blut der Kinder Khairs und Ogrijs. Als Go‘Sanar den mächtigen Andelwan ermordete und dabei der magische Feuerstab zerbarst, wurde auch eine unstillbare Rachsucht in den Magmaren geweckt. Der damit entfachte Krieg ließ all die Hoffnung auf Leben sterben und die Rassen fochten unerbittliche Kämpfe, bis alsbald nur noch die Menschen auf dem Kontinent Ogrij und die Magmaren auf dem Kontinent Khair die Lebenden zählten. In den Wirren des Krieges begann auch die Geschichte jenes Clans. Einige mutige und besonders tapfere Magmaren schlossen sich einst zu einem brüderlichen Bund zusammen. Gewillt ihren Durst nach Vergeltung zu stillen, löschten sie alle anderen Rassen auf Khair aus und untermauerten mit den toten Körpern ihren Anspruch auf eine alleinige Herrschaft in der Welt Feo. Ihr Mut und ihre Leidenschaft trieb sie eines Tages in einem Segelboot mit nur neun Mann Besatzung auf den Kontinent Ogrij. Sie kämpften sich vor bis an die Mauern von O’Delvais und zerstörten alles, was auf ihrem Weg lag. Selbst die Wächter der Menschen konnten nicht verhindern, dass die Krieger die auf dem Weg gesammelten Köpfe ihrer Opfer über die Mauern auf den Stadtplatz warfen. Dies sollte eine Warnung an all die Menschen sein, dass ihr Hochmut und ihre Arroganz bald in Vergessenheit geraten würde. Wie viele dieser Magmaren jemals lebend den Weg zurück nach Khair fanden, kann niemand mehr so genau sagen. Die Menschen behaupten noch heute, sie hätten sie alle getötet, doch das Segelboot war Tage später an der Küste Khairs gefunden worden. So entstand über die Jahre ein Feuer der Feindschaft zwischen den beiden Rassen, geschürt durch den Hass und genährt durch Anschläge und Überfälle. Jede Rasse beanspruchte die Welt Feo für sich und bald klopfte das Chaos an die Tür. Um dem schleichenden Einzug dieses übermächtigen Feindes Einhalt zu gebieten, schuf Scheara den weißen Drachen Erifarius und den schwarzen Drachen Striagorn. Sie sollen für die Menschen und die Magmaren kämpfen, bis ein Sieger hervorgehe. Eines Tages, in einer Zeit in der die Rasse der Menschen erneut mit Überheblichkeit an die Küsten Khairs brandete, wie die Gischt eines stürmenden Meeres, taten sich erneut einige Magmaren mit außerordentlichen Fähigkeiten hervor. Sie waren die Erben jener Krieger und trugen die Seele der Zerstörung in ihrer Brust. Es war an der Zeit, das Banner abermals zu spannen und aus dem Schatten hervorzutreten. Denn ihre Bestimmung war es, das Ende des Krieges und den Untergang der Menschen zu besiegeln. Mut, Tapferkeit, Ausdauer, Klugheit und die Liebe zu ihrem Volk und zur Drachenschöpferin Scheara machten diese Magmaren zu einem unumstößlichen Fels in den Wogen des Krieges. Auf welchem Schlachtfeld sie auch auftauchten, trugen sie ohne jeden Zweifel den Sieg davon. Jedes Glied dieser unzerstörbaren Kette aus Helden leistet seinen Beitrag zur Vollkommenheit der Gemeinschaft. Deshalb, so erzählt man, begab sich die Göttin Sheara selbst, in Gestalt einer außergewöhnlich schönen Magmarin zu einer ihrer Sitzungen. Dort erfuhr sie von der unheimlichen Leidenschaft und Loyalität dieser Magmaren und ihr gefiel, was sie sah. Also gab sie sich zu erkennen und sie soll gesagt haben: „Eure Raserei, die ich zuerst als Anmaßung an die Götter empfand, erkenne ich jetzt als ein ehrliches Verlangen. Ihr seid mein Zorn und ihr sollt die Vergeltung üben, derer ich mich enthalten muss. Geht und eint diese Welt unter eurer Flagge!“ Der Legende nach verdunkelte daraufhin ein Sturm ganz Feo und, durch Blitze erschaffen, leuchtete das Wappen des Clans am Himmel. Fortan führte der Bund den Namen iD - ira Dei und das ihnen von Sheara geschenkte Symbol wurde zu ihrem Wappen. Diese Überlieferung führt bis heute zu hitzigen Diskussionen. Ohne Zweifel jedoch fürchten sich all die Menschen schon beim bloßen Anblick der beiden Buchstaben auf dem Banner des Gegners. Sie selbst sollen schon damals in O’Delvais vom Zorn der Götter geschrien haben, als die blutigen Überreste ihrer Lieben vom Himmel regneten. Und selbst den Magmaren erscheint es als wäre die Stärke und herausragende Kraft dieses Clans von den Göttern selbst verliehen. Dieser Clan verkörpert den Willen und die Unbedingtheit die Menschen zu vernichten. Nur den Stärksten und Besten, die in Khair geboren wurden, und nur denen, deren Streben nach Kühnheit, Ruhm und Unsterblichkeit unersättlich ist, ist es erlaubt das Wappen von ira Dei zu tragen. Wer es wagt sich diesen Männern und Frauen in den Weg zu stellen, wird ihre Macht schmerzlich am eigenen Leibe zu spüren bekommen. Denn durch ihre Adern fließt das Blut so heiß und unerbittlich, wie die Lavaströme des Landes und sie werden nicht ruhen, ehe all die Menschen für ihren Frevel und ihre Anmaßung geblutet haben.
Ira divina in aeternum manet adversus eos, qui peccant in aeternum.
Es bleibt der göttliche Zorn ewig gegen die, die ohne Ende sündigen. | |